15.05.2012

Mille Miglia 2012

Die Mille Miglia ist eine harte Rallye, für Mensch und Material. Manches der teilnehmenden Fahrzeuge hat vermutlich die letzten Jahre gesamthaft weniger Kilometer zurückgelegt, als alleine an den drei Tagen zwischen dem 17. und 19. Mai 2012. Rund 35 Stunden sitzen die Teams im Fahrzeug, egal wie widerwillig sich das Wetter gebärdet oder wie unbequem der enge Rennsitz sich anfühlt. Die Technik leistet Schwerstarbeit, denn es geht bergauf und bergab, es gibt Staus und Stop-and-Go-Momente. Wir haben unseren Austin Healey 100/4 aus dem Jahre 1955 diesen Härtetest unterzogen. Mit der Startnummer 263 ging er an den Start zur Mille MIglia 2012. Es überwiegen italienische Fabrikate, doch auch deutsche, englische und französische Fabrikate sind breit vertreten, während Fahrzeuge aus Spanien, Schweden oder Amerika eher zu den Exoten zu zählen sind.

Die grösste Markenbeteiligung unter den 383 gestarteten Teilnehmern stammt von Alfa Romeo und Jaguar (36 Fahrzeuge), dann folgen Mercedes (31), Fiat (29), Porsche (29), Aston Martin (23), Ferrari (20), BMW (18), Lancia (18), Bugatti (17) usw.. Auch bei den einzelnen Typen gibt es Häufungen, 16 BMW 328 (inklusive Derivate) waren am Start, 23 Mercedes-Benz 300 SL (inkl. SLR-Varianten), viele Porsche 356 und viele Jaguar XK 120/140 und natürlich auch eine Hand voll Austin Healeys.

Technische Abnahme

Die Technische Abnahme er teilnehmenden Fahrzeuge erfolgte am Mittwoch, den 16. Mai zum fünften Mal in der Messehalle Fiora in Brescia.Ab Morgens früh holten die Teilnehmer ihre Unterlagen ab, klebten ihre Startnummern auf und ließen die Autos von den FIVA Kommissaren prüfen.

Start in Brescia

Am Abend erfolgte um 19:00 Uhr der Start zur 2012-er-Ausgabe der Mille Miglia. Unser Healey hatte die Startzeit 20:03 Uhr. Die Abend-/Nachtetappe führte bei schönem Wetter von Brescia via Gardasee, Verona, Vicenca, Padova nach Ferrara, beobachtet und applaudiert von tausenden von Zuschauern und Fähnchen schwingenden Fans. Gegen kurz vor 2 Uhr in der Nacht war die erste Tagesetappe geschafft. Lediglich das Gasgestänge des 100/4 mußte etwas nachgefettet werden und Mann und Wagen konnten in die wohlverdiente Nachtruhe.

Alle Wege führen nach Rom

Am Folgetag nahmen die Teilnehmer die Etappe von Ferrara nach Rom unter die Räder, gespickt mit 20 Zeitprüfungen. Als Tagessieger kamen die Argentinier Scalise-Claramunt an, Zweite waren Canè-Galliani, Dritte Moceri-Cavalleri in Rom. Unser Freund Horst Lichter und sein Beifahrer Dieter Griesenbach fielen leider erneuet mit dem Ferrari 750 Monza aus. In Rom im Tunnel der dunkeln Stadt, versagte die Technik.

Zurück in den Norden

Der dritte und letzte Tag führte wie immer von Rom zum Ausgangspunkt nach Brescia zurück. Weiter ging es nach Modena, wo eine Zeitprüfung auf der Fiorano-Rennstrecke anstand. Am Ziel in Brescia prosteten sich dann die glücklichen Sieger Scalise Claudio/Claramunt Daniel in ihrem Alfa Romoe 6C 1500 GS von 1933 zu. Zweite wurden Canè Giuliano/Galliani Lucia auf dem BMW 328 Mille Miglia Roadster von 1939, Dritte Moceri Giovanni/Cavalleri Tiberio auf dem Aston Martin Le Mans von 1933. An der Rangliste hatte sich nach Rom also nichts mehr geändert. Unser Austin Healey belegte den Rang 109 im Gesamtklassement. Hier ein großes Dankeschön an Schüco, die das Fahrzeug zum Einsatz brachten und an Roberto Brovazzo und Ettore Zambonini , die den Healey die ganzen tausend Meilen zügig, aber sicher bewegten. Ein weiterer Dank geht an Calo, der die technische Betreuung übernommen hat.

Mille Grazie